OPTIKSCHWEIZ der Fachverband für Augenoptik und Optometrie
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Bildschirm und Auge

Immer mehr Menschen schauen täglich über längere Zeit in einen Bildschirm. Dies sowohl bei der Arbeit als auch privat, beim Surfen im Internet oder bei Computerspielen. Die Augen werden dabei stark beansprucht. Um ungesunden Begleiterscheinungen längerer Computeraktivität wie gereizten Augen, Nacken-Verspannungen, Rücken- und Kopfschmerzen vorzubeugen, sind drei Faktoren massgebend: Regelmässige Pausen; die Verwendung eines guten Bildschirms und dessen ergonomisch und lichttechnisch richtige Platzierung sowie vor allem ein gutes, bei Bedarf mit Brille oder Kontaktlinsen korrigiertes Sehvermögen.

  1. Augenstress durch Smartphones
  2. Sehprobleme am Bildschirmarbeitsplatz
  3. Sehanforderungen der Bildschrimarbeit
  4. Messblatt Büro-Arbeitsplatz
  5. Tipps vom Augenoptiker
  6. Entspannungs-Übungen

Interface zwischen Computer und Gehirn

Die Anforderungen an das Sehen haben sich in allen Lebensbereichen verändert: im Strassenverkehr wie im Haushalt oder im Berufsleben. Die körperliche Beanspruchung nimmt gegenüber früher ständig ab. Anstelle der Muskelkraft tritt die Fähigkeit zur Informationsverarbeitung, bei welcher die Augen und das Hirn die Hauptverantwortung tragen. Wer mehrheitlich am PC arbeitet, macht täglich rund 30‘000 Blickwechsel zwischen Bildschirm, Tastatur und Arbeitsunterlage. Dies verlangt eine ausgezeichnete Sehschärfe und ein blitzschnelles Einstellen der Augen auf wechselnde Entfernungen, Blickwinkel und Kontraste.

Augenstress durch Smartphones

Immer häufiger gehen Meldungen durch die Medien, dass Augenreizungen und Sehstörungen im Zusammenhang mit Smartphones sowie der Verbrauch von Augentropfen stark zugenommen habe. Tatsache ist, dass immer mehr Menschen täglich immer mehr Zeit mit ihrem Smartphone verbringen. Die ständige Verfügbarkeit von Informationen und Teilnehmern führt zu einer fast kontinuierlichen Interaktion. Für Probleme sorgen vor allem Filme und Spiele: Die stundenlange Fixierung des Bildschirms in gleicher Richtung und Entfernung führt zur Überanstrengung der Augenmuskeln, das Sehen wird unscharf und die Augen werden gereizt.

Die als Computer Vision Syndrome (CVS) zusammengefassten Augen- und Sehbeschwerden sind aus dem Büroalltag bekannt. Buchstaben, Bilder und Icons auf Smartphone-Bildschirmen sind klein und das schnelle Klicken erfordert hohe Konzentration. Oft wird das Gerät nahe an die Augen gehalten, wodurch sich die genannten CVS-Symptome verstärken. Werden die Augen durch angestrengtes Nah-Sehen überfordert, kann es zur sog. künstlichen Kurzsichtigkeit kommen. Dabei verkrampfen sich die Augenmuskeln in dem Zustand des Nahsehens. Das Sehen in die Ferne ist dann für eine gewisse Zeit unscharf und wird erst nach der Entspannung wieder normal.

Bildschirmarbeit: 45% mit Sehproblemen

Gemäss einer vom Marktforschungsinstitut Publitest im Auftrag von OPTIKSCHWEIZ alle 4 Jahre durchgeführten Untersuchung arbeiteten 2017 gut 80% aller 15-74jährigen mindestens zwei Stunden pro Tag am Computer (zum Vergleich: 2009 gaben dies 70% der Befragten an, 2005 erst 38%).

Von den befragten «Bildschirmarbeitern» gaben 49% an, Sehprobleme zu haben. Am häufigsten genannt wurden:

  1. Trockene Augen (47%)
  2. Kopfschmerzen (40%)
  3. Leseschwierigkeiten (37%)
  4. Flimmern/Verschwimmen vor den Augen (37%)
  5. Unpassende Einrichtung des Arbeitsplatzes (34%)

Häufig beklagt werden ferner auch Schmerzen in Kreuz und Rücken, aber auch in Schultern, Armen und Händen. Ein grosser Teil dieser Beschwerden ist durch mangelnde Ergonomie am Arbeitsplatz bedingt. Zu tiefe oder zu hohe Tische, ungeeignete Bürostühle oder eine falsche Platzierung von Bildschirm und Tastatur fördern eine schlechte Sitzhaltung oder erzwingen unnatürliche Bewegungen. In Fachkreisen und Medien ist zunehmend vom RSI-Syndrom die Rede. RSI (Repetetive Strin Injury = Verletzungen durch ständig wiederholte Muskelanspannung) ist kein neues Phänomen. Sehr einseitige Tätigkeiten und Bewegungsabläufe haben schon früher in verschiedenen Berufen Probleme geschaffen, so z.B. die «Schreiberkrankheit» bei den handschriftlich tätigen Sekretären im letzten Jahrhundert. Auch bei Fliessbandarbeitern, Telefonistinnen oder Streichmusikern sind RSI-Probleme bekannt.

Verspannungen im Bewegungsapparat (Nacken-, Schulterschmerzen etc.) können aber auch eine Folge einer ungesunden Körperhaltung zur Kompensation einer beeinträchtigten Sehqualität sein, indem man sich ständig leicht vorbeugt, um besser sehen zu können oder zur Seite neigt, um einer Blendung auszuweichen. Solche oft kaum merkbaren Zwangsbewegungen können sich auf die Dauer sehr negativ auswirken.

Sehanforderungen am Bildschirmarbeitsplatz

Selbst bei einer guten ergonomischen Einrichtung des Arbeitsplatzes stellt die Bildschirmarbeit eine hohe Beanspruchung der Augen dar: Ihre Akkomodations- und Adaptionsfähigkeiten (Einstellung auf unterschiedliche Sehdistanzen und Anpassung an Hell/Dunkel-Kontraste) sind stark gefordert.

Experten gehen für problemfreies Arbeiten am Bildschirm von einer Sehschärfe (Visus) von 0,8 auf beiden Augen aus. Zum Vergleich: Beim Sehtest für die Fahrprüfung reicht ein Visus von 0,6 auf dem einen und von 0,1 auf dem anderen Auge. Ein Visus von 1,0 steht dabei nicht für eine maximale, sondern für eine durchschnittlich gute Sehschärfe. Jugendliche haben oft einen Visus von 1,5 und mehr.

Eine mangelnde Sehschärfe wird oft unbewusst durch verstärkte Anstrengungen des Sehapparates kompensiert, was zu Kopfschmerzen, Verspannungen und schnellere Ermüdbarkeit führt. Auch kleinste Sehfehler (leichte Kurz- oder Weitsichtigkeit, Hornhautverkrümmung) und Unterschiede zwischen dem rechten und dem linken Auge, mit denen man sonst im Alltag bestens leben kann, können bei anhaltender Bildschirmarbeit negative Auswirkungen haben. Manche Sehfehler wie z.B. ein eingeschränktes räumliches Sehen oder latentes, das heisst unterdrücktes, normalerweise nicht sichtbares Schielen (Heterophorie) werden zum Teil oft erst bei der Bildschirmarbeit wahrgenommen.

Naturgegebene Probleme mit der Bildschirmarbeit haben ältere Menschen ab dem 40./45. Altersjahr, wenn die Akkomodationsfähigkeit des Auges abnimmt und sich die Alterssichtigkeit (Presbyopie) immer deutlicher bemerkbar macht.

Messblatt Büro-Arbeitsplatz

Zur Erfassung der individuellen Anforderungen jedes Arbeitsplatzes ist es hilfreich, die Distanzen und Positionen seiner wichtigsten Elemente zu kennen.

Das Messblatt PC-Arbeitsplatz (PDF) dient zur Vorbereitung auf den Augenoptiker-Besuch.

Auf Basis dieser Daten wird der Augenoptiker verschiedene optische Werte messen: Die Sehschärfe bei verschiedenen Text- und Hintergrundfarben, Lese- und Suchgeschwindigkeit, das Gesichtsfeld (oder Blickfeld) im Bildschirmbereich, das Erkennen von Farben sowie das räumliche und das beidäugige Sehen. Zusammen mit den üblichen Tests zur Brillenglasbestimmung kann auf diese Weise die für den jeweiligen Benutzer ideale PC-Brille definiert werden.

Auswahl und Platzierung des Bildschirms

Ein guter Bildschirm ist eine wesentliche Voraussetzung für angenehmes und ermüdungsfreies Arbeiten am PC.

Plazieren Sie Ihren Monitor richtig:

  1. Fenster/Lichtquelle seitlich, nicht vor oder hinter dem Bildschirm.
  2. Entfernung Nasenwurzel-Bildschirm 50-70 cm; Blickneigung 25° bis max. 30°; die Oberkante des Bildschirms sollte knapp unterhalb der Augenhöhe liegen.

Allfällige Dokumenthalter in gleicher Entfernung wie den Bildschirm plazieren!

PC-Tipps vom Augenoptiker

  • Achten Sie auf Ihr gutes Sehvermögen. Auch kleine, im Alltag wenig störende Sehfehler oder -schwächen können sich bei längerer Bildschirmarbeit negativ auf Ihr Wohlbefinden auswirken.
  • Gönnen Sie Ihren Augen öfters eine Pause: Starren Sie nicht stundenlang in den Monitor, schauen Sie zwischendurch bewusst in die Ferne – vielleicht durchs Fenster auf einen Baum – und machen Sie hie und da eine Entspannungsübung.
  • Versuchen Sie zwischendurch immer wieder zu blinzeln, damit die Augen regelmässig befeuchtet werden.
  • Bildschirm regelmässig reinigen: vermindert Reizungen/Irritationen durch Fingerabdrücke etc.
  • Sorgen Sie für gute Beleuchtung. Im Dämmerlicht ermüden die Augen schneller.
  • Achten Sie auf ein gutes Raumklima – in trockener, abgestandener Luft leiden Ihre Augen schneller.
  • Schützen Sie Ihre Augen vor Rauch und Zugluft.
  • Verwenden Sie nicht – sofern nicht ärztlich vorgeschrieben – über längere Zeit Augentropfen. Diese Symptombekämpfung kann neue Probleme mit sich bringen.

Augen-Entspannungsübungen

  • Lassen Sie den Blick von oben nach unten und von der einen Seite zur anderen schweifen. Schauen Sie dabei auf die Umrisse der Objekte am Rande Ihres Gesichtsfeldes.
  • Halten Sie einen Bleistift in Armlänge vor sich hin. Fixieren Sie erst Ihren Blick auf die Spitze und schauen Sie dann entspannt in die Ferne. Wiederholen Sie diese Übung etwa 10x.
  • Setzen Sie sich bequem hin. Schliessen Sie die Augen, stützen Sie Ihre Ellbogen auf und legen Sie Ihr Gesicht so in die Hände, dass die hohlen Handflächen die Augen gut abdecken. Halten Sie das Gewicht des Kopfes mit den Handballen, ohne Druck auf die Augen auszuüben. Bleiben Sie zwei, drei Minuten in dieser Stellung, entspannen Sie sich. Je schwärzer Sie sehen, desto entspannter sind Ihre Augen. Diese Übung nennt man «Palmieren».
  • Vergessen Sie nicht, zwischendurch immer wieder zu blinzeln. Dadurch werden die vorderen Regionen des Auges befeuchtet und regeneriert.
  • Bei brennenden, tränenden und trockenen Augen, ständiger Müdigkeit, Kopfschmerzen oder Nackenverspannungen sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen.

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